Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2006
Das Deutsche Sattelschwein


Henrik Sommer

Pressemitteilung zur gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2006

Das Deutsche Sattelschwein ist akut vom Aussterben bedroht und wird nun von der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH) zur „Gefährdeten Nutztierrasse des Jahres 2006“ benannt. Diese spezielle Auszeichnung wird seit dem Jahr 1984 von der GEH vergeben und soll auf den drastischen Verlust der Vielfalt in der Landwirtschaft hinweisen.

Das Deutsche Sattelschwein wird seit 1949 im Herdbuch geführt wird und machte damals bereits 1,3 % des Gesamtschweinebestandes aus. Die Rasse hatte nach dem zweiten Weltkrieg vor allem in der sowjetischen Besatzungszone großen Zuspruch gefunden. Als Rasse der „Staatlichen Genreserven" der DDR in Hirschfeld fand sie auch Einsatz bei der Neuentwicklung der Schweinerasse Leicoma. Nach Auflösung der Genreserve in Hirschfeld wurde der Großteil der 400 Tiere geschlachtet. Ein Teil der Tiere konnte von engagierten Züchtern, Mitgliedern der GEH und durch Übernahme von Patenschaften gerettet werden.

Heute ist das Deutsche Sattelschwein hauptsächlich in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen verbreitet. Beim Deutschen Sattelschweinen, das ursprünglich aus den beiden Rassen Angler Sattelschwein und Schwäbisch-Hällisches hervorgegangen ist, handelt es sich um eine großrahmige Landrasse mit Schlappohren. Der Name Sattelschwein rührt von der auffallend schwarz pigmentierten Haut mit weißer Zeichnung in der Brustlage, die einem Sattel ähnelt. Innerhalb der deutschen Schweinerassen hatten die Sattelschweine höchste Ferkelaufzuchtraten (23,6 Ferkel pro Jahr) und verfügten über sehr gute Muttereigenschaften sowie eine hohe Milchleistung. Die tägliche Zunahme der Masttiere liegt bei 600-700 g. Es handelt sich um sehr anspruchslose, robuste Tiere. Das Fleisch zeigt eine wunderschöne Marmorierung und hat demzufolge einen hervorragenden Geschmack.

Insgesamt gibt es 34 sattelschweinhaltende Herdbuch-Betriebe mit 103 Sauen und 24 Ebern. Damit fallen die Sattelschweine in die Kategorie I (extrem gefährdet) der Roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen.

 

Es ist zu hoffen, dass die Ernennung zur Rasse des Jahres für das Sattelschwein eine Unterstützung bringen wird und sich weitere Landwirte dazu entscheiden werden, diese Schweinerasse mit seinen Vorzügen vor dem Aussterben zu bewahren.

 

Wenn Sie weitere Informationen über das Sattelschwein oder andere gefährdete Nutztierrassen erhalten wollen finden Sie unten weiterführende Links oder wenden Sie sich bitte an die GEH-Geschäftsstelle.

GEH-Geschäftsstelle, Postfach 1218, 37202 Witzenhausen, Tel: 05542-1864, Fax: 05542-72560,
E-Mail: info@g-e-h.de, Internet: www.g-e-h.de

GEH-Rassebetreuer: Kontakt

 


Weitere Informationen zur Gefährdeten Nutztierrasse 2006:



  Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2006
    Das Deutsche Sattelschwein (PDF-Dokument)
     (aus der Arche Nova 04/05) 

 

  Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2006
    Das Deutsche Sattelschwein (PDF-Dokument)

 

 

   Rassekurzbeschreibung Sattelschwein

  Online Broschüre Schweine

 


Bilder zur Gefährdeten Nutztierrasse 2006:


  Bilder des Deutschen Sattelschweines  (Zip-Dateien - 300dpi, jpg Format)

 


Komprimierte Dateien zum Download:


 

  Gefährdete Nutztierrasse 2006
    Das Deutsche Sattelschwein von Martin Ehlich (Word-Dokument)

 

  Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2006
    Das Deutsche Sattelschwein von Hendrik Sommer (Word-Dokument)

 


Geschäftsstelle (GEH) -  Tel.:  05542/1864
© Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)

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