GEH-Logo klein Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)

Schwerpunkt - Geflügel


Sulmtaler


 

SulmtalerHerkunft und Verbreitung

Die Geschichte der Entstehung des Sulmtaler Huhnes hängt sehr mit der des Altsteirer Huhnes zusammen. Beide sind Nachfahren des einstigen steirischen Landhuhns. Die Heimat des Sulmtaler Huhnes liegt in der Steiermark, südlich und südwestlich von Graz . Dort entwickelte sich besonders im Kainachtal, Laßnitztal, Sulmtal und Saggautal die Zucht und Mast von schwerem Landgeflügel. In diesen Tälern wurde wegen der günstigen klimatischen Lage viel Maisanbau betrieben, wodurch sich die Geflügelmast mit Mais geradezu aufdrängte. Bevorzugt wurde ein besonders schwerer Schlag des Steirerhuhnes, dessen “Poulards” große Beliebtheit erlangten. In der Zeit zwischen 1865 bis1875 entwickelte sich durch die unorganisierte Einkreuzung von Cochins, Houdans und Dorkings ein äußerst unkonstanter Landschlag. Ab 1900 begann der Grazer Geflügelzuchtverein zusammen mit Armin Arbeiter mit der Reinzüchtung von Altsteirern und Sulmtalern. So entstand ein schweres Zwie- und Masthuhn, das aufgrund seiner hervorragenden Nutzeigenschaften von der Steiermärkischen Landesregierung anerkannt und besonders für die Maisanbaugebiete empfohlen wurde.

 

Merkmale und Eigenschaften

Sulmtaler sind ruhige, genügsame und leicht mästbare Tiere, die ihr Futter ausgezeichnet verwerten. Sie sind wetterhart, bodenständig und auch sehr frohwüchsig.

Der Sulmtaler Hahn erreicht ein Gewicht von 2,5 bis 4 kg, die Henne von 2 bis 3,5 kg. Der Kopf des Hahnes ist mittelgroß und hat einen kleinen Schopf. Der recht kurze aber starke Schnabel ist fleischfarben und weist auf der Oberseite meist hornfarbene Schattierungen auf. Die Augen sind orange-rot. Der einfache und aufrechte Kamm ist etwa mittelgroß und wird nach hinten ansteigend getragen. Er soll gleichmäßig, aber nicht zu tief gezackt sein. Die länglich-runden und kaum mittelgroßen Ohrscheiben sind weiß oder rotweiß, bei alten und besonders schweren Tieren eher rot. Der mittellange Hals ist reichlich befiedert und aufrecht. Die sehr tiefe und breite Brust wirkt voll und ist leicht vorgewölbt. Der sehr volle und geräumige Rumpf zeigt eine tiefe und breite Kastenform im Verhältnis 3:2. Der Bauch ist breit und voll. Der ziemlich lange und fast waagerechte Rücken, der breit aus den Schultern kommt, hat keine Kissenbildung. Der Sattel ist voll. Die anliegenden Flügel sind eher mittelgroß. Der volle und breite Schwanz wird bis zum rechten Winkel hoch getragen und hat breite, mäßig lange Sicheln mit vielen Nebensicheln. Die starken Schenkel sind gut befleischt und wenig hervortretend. Die glatten und relativ kurzen Läufe sind weiß bis hellfleischfarbig, an den Seiten und zwischen den Zehen jedoch rosa. Die Sulmtaler Henne hat einen feingezahnten Kamm, der als Wickelkamm gewünscht wird. Der halbrunde Schopf ist größer als beim Hahn, soll aber die Sicht des Tieres nicht behindern. Der Rumpf erscheint besonders schwer und hat eine typische Kastenform mit sehr tief heruntergehender Brust. Der mit Flaum reich befiederte Bauch ist weit ausladend. Auch die Henne hat keine Kissenbildung. Die Läufe sind kaum mittellang. Der kurze bis mittellange Schwanz ist leicht gefächert. Die Jahres-Eierleistung liegt bei 160 rahmfarbigen bis hellbraunen Eiern im ersten, und 130 Eiern im zweiten Jahr. Das Bruteier-Mindestgewicht beträgt 55 g, wobei der Bruttrieb der Hennen gering ausgeprägt ist. Die Farbe der Sulmtaler ist gold-weizenfarbig. Die Federn vom Schopf und im Hals- und Sattelbehang des Hahnes sind braunrot. Brust, Bauch, Schwanz und Schenkel haben eine schwarze Färbung mit grünem Glanz.

Die Brust der Hähne kann auch schwarz-rot gesprenkelt sein. Rücken und Schulterdeckfedern sind kastanienbraun. Auf den schwarzen Flügelbinden zeigt sich ein besonderer grüner Glanz. Die Außenfahnen in den Schwingen sind braunrot.

Die Sulmtaler Henne ist hauptsächlich von semmel- und weizengelber Farbe. Der gold-braune Hals zeigt manchmal eine schwache mattschwarze Zeichnung. Die Steuerfedern sind grau-schwarz durchsetzt.

Aktuelle Situation

Im Jahr 2000 wurden bei einer Bestandserhebung der Sulmtaler in Deutschland des Farbschlags Weizenfarbig 94 Hähne und 398 Hühner als eingetragene Zuchttiere gezählt. Sie verteilten sich auf 50 Züchter. Bei den weißen Tieren wurden ein Hahn und drei Hühner als eingetragenen Zuchttiere bei einem Züchter registriert.

Im Jahr 2005 war die Anzahl der registrierten Zuchttiere auf 131 Hähne und 6363 Henne gestiegen.


Fenster schließen


Ein Informationsservice der GEH e.V. 
Geschäftsstelle (GEH)
© 1997 Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)