Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015Karakulbock, Foto: Bromberg

Pressemitteilung 11. Dezember 2014

 

 

 


 

 

Wir freuen uns, Ihnen die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015 vorstellen zu können. Unter dem Motto: Das Deutsche Karakul – ein Schaf mit einer über 4.500 Jahre alten Geschichte möchten wir Ihnen diese attraktive und sehr seltene Schafrasse gerne vorstellen.  

Die schwarze Rose unter den Schafen
Das Karakulschaf ist eine der ältesten Haustierrassen der Welt. Schon vor mehr als 4.500 Jahren belegen in Uruk am Euphrat gefundene Tonabbildungen die Haltung von Schafen im Typ des Karakuls. Die besondere Lockenausbildung des Fells der Lämmer gaben ihr den Namen „Kara-gjull“, was „Schwarze Rose“ bedeutet.
Im Jahr 1900 importierte das Landwirtschaftliche Institut der Universität Halle Tiere aus dem Ursprungsgebiet und etablierte damit eine Karakulzucht in Deutschland, die auch international Beachtung fand. Mit der schwindenden Nachfrage und Akzeptanz der Bevölkerung in Bezug auf Fell und Pelz, verschwanden seit den 70er Jahren auch die Karakulzuchten in Deutschland. Heute werden bundesweit nur noch etwa 250 Mutterschafe und 30 Böcke von sechs Züchtern gehalten. Dies führt zur Einordnung in der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen der GEH in Kategorie I, extrem gefährdet.

Die besondere Genügsamkeit und Robustheit der Karakulschafe ermöglicht ihnen eine Anpassung an überaus karge Standorte, sie sind daher für die Landschaftspflege sehr gut geeignet. Durch die Lagerung von Fett im Fettschwanz entsteht ein äußerst mageres und wohlschmeckendes Fleisch. Das Karakul bringt daher auch in der heutigen Zeit vielseitige Einsatzmöglichkeiten mit.
Die Böcke tragen in der Regel schneckenförmige Hörner, die weiblichen Tiere sind generell hornlos, das Vlies  ist meist schwarz und verändert sich mit zunehmendem Alter zu grauschwarz und grau oder graubraun.

Die GEH ernennt seit nun 31 Jahren alljährlich eine Nutztierrasse zur „Gefährdeten Rasse“ und macht damit deutlich, dass neben den Wildtieren und Wildpflanzen auch in der Landwirtschaft der Verlust der Vielfalt eingezogen ist. Vor dem Hintergrund der aktuell laufenden Diskussionen um Klimaveränderungen und Verlust der Biodiversität darf keine an spezielle Standorte angepasste Rasse verloren gehen.

Wir haben einige Texte zusammengestellt, die Sie anbei vorfinden. Weitere Texte mit Hintergrundinformationen zu dieser Schafrasse, sowie zahlreiche Fotos finden Sie auf unseren Internetseiten unter www.g-e-h.de. Dort finden Sie auch weitere Informationen zu den anderen 132 gefährdeten Nutztierrassen der Roten Liste.

Vielleicht haben Sie ja auch Interesse, an der seit nunmehr 31 Jahren stattfindenden offiziellen Ehrung der Gefährdeten Nutztierrasse im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin am Samstag, den 17. Januar 2015 um 13.00 Uhr im Ring der Tierschau-Halle 25 teilzunehmen. Im Raum R3 im City Cube findet ab 14.30 Uhr ein Symposium zu gefährdeten Schafrassen statt, zu dem wir Interessenten gerne willkommen heißen. Wir werden während der gesamten Ausstellungsdauer in der Tierhalle 25 vom 16.-25. Januar 2015 eine Gruppe Karakulschafe zeigen, sowie einige andere gefährdete Nutztierrassen. Während der Messezeit sind wir unter der Handynummer 0171-2351594 erreichbar. Wir freuen uns über jedes weitere Interesse.

Ihre 

(GEH-Geschäftsführerin)

 

Karakul Mutterschaf, Foto: Rösler

Karakulbock, Foto: Rösler 

 

Kontakt:

GEH-Geschäftsstelle, Walburger Str.2, 37213 Witzenhausen, Tel: 05542-1864, Fax: 05542-72560, Email: info(at)g-e-h.de


 Weiterführende Informationen zur Gefährdeten Nutztierrasse 2015:


 

   Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015 (Kurz)

 

   Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015 (Lang)

 

   Das Deutsche Karakulschaf ( aus Online-Broschüre: Schafe, Ziegen, 
     Gebrauchshunde, GEH, 2008)

 


 Bilder zur Gefährdeten Nutztierrasse 2015:


  Bilder Das Deutsche Karakul

 

 


Downloads zur Gefährdeten Nutztierrasse 2015:

(PDF-Datei)


Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015 (Kurz)

Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2015 (Lang)

 


Geschäftsstelle (GEH) -  Tel.:  05542/1864
© Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH)

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