Europäischer Tag der Agrobiodiversität im Zeichen 
der bayerischen Nutztierrassen

 


 

Pressemitteilung (München 24.09.2008)                                                                                         Fotos: Antje Feldmann 

Passend zum Tag der Artenvielfalt in Europa, der alljährlich am 29. September, dem Michaelstag (Schutzpatron der Tiere) stehen derzeit die gefährdeten Nutztierrassen Bayerns im Rampenlicht. Weit über 150 000 Besucher kamen in den ersten Ausstellungstagen zum 124. Landwirtschaftsfest in München – und zum Pflichtprogramm dabei zählt für jeden großen und kleinen Besucher immer das Tierzelt, in denen sich die Preisträgern der bayerischen Tierzucht zeigen. Zum ersten Mal sind nun auch alle gefährdeten bayerischen Nutztierrassen auf der Theresienwiese zu bewundern. Das sind 8 gefährdeten Schafrassen, 6 Rinderrassen und zwei Pferderassen. Premiere in München hat das Ansbach Triesdorfer Rind, das durch die 5-jährige Kuh Blume als typische Rassevertreterin gezeigt wird. Der Gesamt- und damit zugleich auch Weltbestand dieser einzigartigen Rinderrasse liegt bei lediglich 60 Tieren. Die 7-jährige Stute Rotara gehört der Rasse des Rottaler Pferdes an, mit Ursprung im niederbayerischen Rottal. Bei einer Gesamtpopulation von 19 Stuten und 7 Hengste zählt sie zu einer der am stärksten bedrohten Rassen in Deutschland. Das Bayerische Staatsministerium gewährt den Halterinnen und Haltern dieser Rassen Fördergelder für deren Erhaltung.

Die „Rote Liste der Gefährdeten Nutztierrassen in Deutschland“ ist lang, 101 Rassen sind vom Aussterben bedroht. Das sind zum Beispiel das Bunte Bentheimer Schwein, das Leineschaf, die Bayerische Landgans oder das Limpurger Rind.

Der Europäische Tag der Agrobiodiversität wird von Gruppierungen in diversen europäischen Ländern wie der Schweiz, Italien oder Ungarn zelebriert. Die Entwicklung ist eigentlich immer die Gleiche, denn Intensivierung, Rationalisierung, Spezialisierung und Konzentration der Produktion führen dazu, dass heute eine handvoll Hochleistungsrassen den Markt mit tierischen Erzeugnisse bedienen. Angepasste, lokale Rassen stehen damit auf dem Abstellgleis und sterben aus. Die oftmals noch unerforschten positiven Eigenschaften der alten Rassen müssen auch für künftige Züchtungen zur Verfügung stehen, zudem bewähren sie sich seit vielen Jahren in der Landschaftspflege und der Produktion von Qualitätsprodukten.

Die Demonstration der Rassenvielfalt in München findet große Anerkennung bei den Fachleuten als auch beim Publikum. Seltene Rassen sind äußerst attraktiv und der Blick in die Augen einer Murnau-Werdenfelser Kuh, oder der Griff in die Wolle eines Brillenschafes können unvergesslich sein. Das kleine, frischgeborene schokoladenbraune Lamm bei den Alpinen Steinschafen gibt Hoffnung, dass es weiter geht mit den alten Rassen, die begeisterten Zuschauer in München bestätigen diesen Trend.

Das ZLF ist noch bis Sonntag, den 28.09.2008 täglich geöffnet von 09.00 – 18.00 Uhr, besuchen Sie uns im Tierzelt in Halle 14 am Stand 1425 der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V. (GEH). Hier erhalten Sie Informationen zu allen Rassen der Roten Liste.

Kontakt: Antje Feldmann, Tel 0171-2351594 im Tierzelt des ZLF.

GEH-Geschäftsstelle, Am Eschenbornrasen 11, 37213 Witzenhausen, Tel: 05542-1864, Fax: 05542-72560, email: feldmann@g-e-h.de, www.g-e-h.de


Pressebilder

Ansbach Triesdorfer Blume                

Rottaler Stute

 

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